Historie

Die Hohe Tatra aus der Sicht des Historikers

Das Vorland der Hohen Tatra war seit den ältesten Zeiten ständig besiedelt. Bergleute und Eisengießer der La-Tène-Zeit drangen bis tief in die Wälder der Tatra vor und verhütteten hier an den Hängen des Slavkovský štít und des Gerlachovský štít in der zweiten Hälfte des letzten Jahrtausends Eisenerz.

Nach den Tatareneinfällen kam es im 13. und 14. Jahrhundert aus strategischen Gründen zu einer organisierten Besiedlung des Talbeckens am Poprad. In relativ kurzen Zeitabständen entstanden Dörfer und Städte, die noch heute die Siedlungen des Tatra-Vorlandes ausmachen. Trotz abergläubischer Vorstellungen, die im Mittelalter herrschten, und trotz der damaligen Scheu vor der geheimnisvollen Welt des noch nicht erforschten Hochgebirges widmeten die Siedler den Möglichkeiten einer wirtschaftlichen Nutzung der Tatra große Aufmerksamkeit. Im Schweiße ihres Angesichts schleppten sie selbst aus den am höchsten gelegenen Wäldern der Tatra das Holz von Zirbelkiefern ins Tal, wenn sie dauerhaftes, schönes und qualitativ gutes Nutzholz haben wollten. Sie jagten in den Wäldern bis hoch ins Gebirge hinauf, denn sie schrieben dem Fleisch von Gämsen und Murmeltieren einen besonderen Nährwert sowie auch heilende und magische Kräfte zu. Ihre Schafe, Rinder und Pferde ließen sie sozusagen überall weiden, wo immer das Gelände es erlaubte. Im Sommer trieben die Dorfbewohner ihre Viehherden sogar bis auf die steilen Hänge des Bergkammes Lomnický hrebeň hinauf. Die Pflanzen- und Bodendecke wurde durch die Tiertritte beschädigt, so dass es zu einer Erosion durch Wasser kam, die aus dem einstigen Tal Lomnická dolina eine Skalnatá dolina, ein Felsental, im wahrsten Sinne des Worte, werden ließ. Die meisten Herden weideten im Grenzgebiet zwischen der Hohen und der Westlichen Tatra und auf den weiten Grasflächen der Belianske Tatry.

An den Hängen der Tatra drangen die Bergleute mit ihren Schürfversuchen in immer größere Höhen vor. Seit dem 15. Jahrhundert suchte man an den Hängen des Kriváň nach Gold. allerdings mit geringem Erfolg; und etwas später begann der Bergbau, sich für die Nebentäler der Bielovodská dolina und Javorová dolina sowie für die Umgebung des Bergsees Zelené pleso und die Berge der Belianske Tatry zu interessieren. An den Hängen des Berges Patria, oberhalb des Bergsees Štrbské Pleso und unterhalb der Gipfel Jahňací štít, Malý Kežmarský štít und Malá Svišťovka am Ostrand der Hohen Tatra wurde Kupfer gefördert. Der Mangel an Gold, auf das sich insgeheim die Hoffnung bei allen Unternehmungen richtete, führte dazu, dass realistischer denkende Bergleute nach Antimonit und Eisen schürften. Aus den unheilbaren Goldgräbern wurden unrealistische Schatzsucher, die mit Hilfe von Zauberformeln und zweifelhaften Schriftstücken nach den sagenhaften „Schatzkammern" der Tatra forschten.

Bis etwa zur Mitte des 16. Jahrhunderts waren diese Berge lediglich ein Gelände, das der wirtschaftlichen Ausbeutung diente. Der Mensch nutzte die Natur zu rein materiellem Gewinn, er nahm ihre Formen wahr, doch verstand er es nicht, deren Schönheit entsprechend zu würdigen. Die Reihe der Berichte über erste Expeditionen in die Tatra, die die Erkundung des Gebirges zum Ziel hatten, beginnt mit einem Chronikvermerk aus dem Jahre 1564, in dem von einem Ausflug einer größeren Gesellschaft, die aus Bürgern von Kežmarok bestand, zum Bergsee Zelené pleso die Rede ist. Den Kern dieser Gesellschaft bildeten vermutlich Professoren des bekannten Lyzeums, die später (jedoch offensichtlich bereits schon vor dem Jahre 1564) regelmäßig naturkundliche Gebirgsexkursionen organisierten und damit das Sammeln von Naturalien für das Schulkabinett verbanden. Die Besteigung des Berggipfels Kežmarský štít im Jahre 1615 durch drei Studenten aus Kežmarok, deren Anführer der spätere Mathematiker und Astronom David Frölich war, ist der erste dokumentierte Besuch von Touristen auf einem Gipfel der Hohen Tatra.

Gedruckt erschienene Berichte über das kleine Hochgebirge, die von Ortskundigen herausgegeben waren, gelangten auch ins Ausland und lockten gegen Ende des 18. Jahrhunderts eine Schar bedeutender europäischer Reisender und Forscher hierher, deren Werke die klassische naturwissenschaftliche Literatur über die Hohe Tatra repräsentieren.

Das zunehmende Interesse an der Hohen Tatra führte im Jahre 1793 zur Errichtung erster Touristenunterkünfte an den Südhängen des Slavkovský štít. So kam es zur Gründung von Starý Smokovec, des ältesten und bis heute am meisten besuchten touristischen und heilklimatischen Zentrums in der Tatra. Wegen des hier vorkommenden Mineralwassers, das leider heute seine einstige Intensität verloren hat, besaß Starý Smokovec zusammen mit den jüngeren Siedlungen in seiner Nachbarschaft den Ruf eines erfolgreichen Kurbades. Der Zugang zu den umliegenden Tälern und der Aufstieg zu den Berggipfeln der näheren Umgebung wurde seit dem Jahre 1863 durch eine bescheidene Berghütte erleichtert, die Rainersche Schutzhütte, am gemeinsamen Ausgang der Täler Vel'ká und Malá Studená dolina. Es erschienen die ersten Touristenführer, und diese boten ein von Jahr zu Jahr reichhaltigeres und, was das Gelände betrifft, anspruchsvolleres, zugleich aber auch technisch besser abgesichertes Tourenprogramm an. Den Bergtouristen standen als Hilfsmittel Wanderkarten zur Verfügung, die immer zuverlässiger und detaillierter wurden.

Mit dem Jahre 1871 begann eine neue Epoche in der Geschichte der Hohen Tatra, als durch Poprad, den nächstgelegenen zentralen Ausgangsort am Fuß des Gebirges, eine Eisenbahnlinie gebaut wurde. Hierdurch kam es in der weiteren Umgebung zu einem beschleunigten wirtschaftlichen Aufschwung, und in der Hohen Tatra entwickelte sich der Touristenverkehr.

Bereits 1872 entstand am Bergsee Štrbské Pleso ein Touristikzentrum gleichen Namens, und in den folgenden zwei Jahrzehnten begann die Geschichte aller bedeutenden, an den Südhängen der Hohen Tatra gelegenen klimatischen Zentren, die teils sporttouristischen Zwecken dienten, teils Erholungs- und Kurorte waren. Im ersten Jahrzehnt nach dem Bau der Eisenbahnstrecke hatten alle Hotels und Sanatorien nur im Sommer Gäste, seit man jedoch in den Jahren 1881/82 und 1882/83 mit Erfolg versuchsweise eine Wintersaison durchgeführt hatte, blieben sie ganzjährig geöffnet.

Die Verbindung zwischen den Bahnhöfen am Fuße der Hohen Tatra und den nächsten Gebirgsorten wurde bis fast zum Ende des 19. Jahrhunderts nur durch Droschken aufrechterhalten, die man mieten konnte. Seit den 80er Jahren ermöglichte eine von Štrbské Pleso im Westen bis nach Tatranská Kotlina im Osten verlaufende Magistralroute den Verkehr zwischen den einzelnen Gebirgssiedlungen. Diese wurde nach und nach verbessert und ausgebaut und so entstand aus ihr die heutige Straße Cesta slobody (Freiheitsstraße). 1895 wurde die Eisenbahnstrecke Poprad-Tatranská Lomnica in Betrieb genommen und 1896 eine mit Dampf betriebene Zahnradbahn zwischen Štrba und Štrbské pleso. In den Jahren 1908-1912 erbaute man nach und nach elektrifizierte Bahnstrecken zwischen Poprad und Štrbské Pleso sowie Starý Smokovec und Tatranská Lomnica. Gleichzeitig nahm eine Standseilbahn zwischen Starý Smokovec, und Hrebienok den Betrieb auf.

Ein erhöhtes Interesse an der Berglandschaft machte es bereits 1873 erforderlich, den Touristenstrom organisatorisch zu erfassen. Diese Aufgabe übernahm der neugegründete Karpatenverein, der gesamtstaatliche Kompetenz hatte, dessen Sitz sich jedoch nach und nach in drei Städten am Fuße der Tatra befand: in Kežmarok, Levoča und Spišská Nová Ves. Der Aufsicht dieses Vereins und seines Nachfolgers, des Klubs der tschechoslowakischen Touristen, unterstand bis zum Jahre 1950 auch der Bergführer- und Bergrettungsdienst. Im einzelnen gehörte es zur Aufgabe dieser Touristikvereine, sich um Ausbau und Erhaltung der markierten Wanderwege und der Berghütten zu kümmern, und in ihrer informatorischen und aufklärerischen Tätigkeit widmeten sie der Propagierung und praktischen Durchführung von Maßnahmen des Naturschutzes in der Hohen Tatra große Aufmerksamkeit.

Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts wurden einige Tatra-Siedlungen zu bedeutenden Wintersportzentren. Beim Bergsteigen überwog der sportliche Aspekt nach und nach gegenüber den Entdeckungs- und Eroberungstendenzen ehemaliger Pioniere. Seit dem Jahre 1907 schlossen sich die Bergsteiger in besonderen Sektionen der bereits bestehenden Verbände zusammen, und 1921 entstand ein selbständiger „Verein der Tatra-Bergsteiger", dessen Name IAMES sich aus den Initialen zusammensetzte, die für die Worte Idealismus, Alpinismus, Mortalität, Enthusiasmus und Solidarität" standen.

In Situation und Entwicklung der klimatischen Zentren der Hohen Tatra spiegelte sich deutlich die allgemeine politische und wirtschaftliche Lage wider. Nur den einfachen Bedürfnissen der Bergtouristen zu dienen, schien den damaligen Besitzern von Hotels und Niederlassungen nicht rentabel genug. So entstanden im ersten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts in den meisten bedeutenderen Zentren für damalige Verhältnisse luxuriöse Hotels, die ein wohlhabendes, an den Komfort von Seebädern und besser ausgestatteten alpinen Touristikzentren gewöhntes Publikum beherbergen sollten, das aus anderen Gegenden der Monarchie und dem Ausland hierher kam. Im Gegensatz dazu führte die teilweise Demokratisierung des Reiseverkehrs nach dem Ersten Weltkrieg dazu, dass man einfache und preiswerte Familienpensionen errichtete. Solche entstanden nicht nur in den bereits bestehenden Siedlungen der Tatra, so vor allem in Tatranská Lomnica und Nový Smokovec, sondern es bildeten sich auch zwei eigenständige neue Ortschaften: Horný Smokovec und Tatranská Lesná. Die beiden Weltkriege bedeuteten eine Unterbindung des Touristenverkehrs, und zur Zeit der Weltwirtschaftskrise in den dreißiger Jahren konnten sich nur Spekulanten und reiche Leute einen Aufenthalt in der Hohen Tatra leisten. Die Klimazentren der Hohen Tatra hatten zu Beginn die Heilung von Lungentuberkulose zum Ziel. Daher erhöhte sich ihre Kapazität gerade nach den Kriegs- und Krisenjahren, als die Zahl solcher Erkrankungen anstieg, in sehr deutlicher Weise. Die ungenügende Auslastung der Touristikzentren Tatranská Kotlina und Vysne Hägy führte dazu, dass diese Siedlungen nach dem Ersten Weltkrieg in Kurorte umgewandelt wurden. In Vyšné Hágy wurde nach 1941 das zu jener Zeit in Mitteleuropa größte Sanatorium für Tuberkulosekranke eröffnet.

Der in den Krisenjahren nachlassende Besucherstrom sollte durch die Veranstaltung der Skiweltmeisterschaften (FIS) im Jahre 1935 in Štrbské Pleso und durch einen Gebirgslift, mit dem der Gipfel des Lomnický štit erreichbar wurde, wieder neu belebt werden. Dieser Lift wurde 1937 bis Tal Skalnatá dolina in Betrieb genommen, bis zum Gipfel erst im Jahre 1940. Die Tatsache, dass das Tal Skalnatá dolina mittels einer Bergseilbahn zu erreichen war, ermöglichte dort in der Nähe des Sees Skalnaté Pleso die Einrichtung einer Sternwarte. Hieraus entwickelte sich später das technisch und wissenschaftlich hervorragend ausgestattete Astronomische Institut der Slowakischen Akademie der Wissenschaften, das Abteilungen in Tatranská Lomnica, am See Skalnaté Pleso und auf dem Lomnický štit unterhält. Durch den Bau der Bergseilbahn war auch die Entstehung eines Skigeländes im Tal Skalnatá dolina bedingt. Die touristische Attraktivität der Hohen Tatra stieg, und die Schönheiten dieses Gebirges wurden durch eine in den 30er Jahren eingerichtete, 46 km lange Aussichtsroute, die Tatra-Magistrale, erreichbarer gemacht, die die Südhänge der Tatra von Podbanské bis Biele Plesá durchkreuzt. Zum Gedenken derer, die Opfer der Berge wurden, entstand am Bergsee Popradské Pleso in einem Kiefernhain unterhalb des Berggipfels Ostrva ein Gedenkfriedhof.

Vom Zweiten Weltkrieg war auch die Tatra unmittelbar betroffen. Die gewaltsame Verstümmelung der Tschechoslowakei nach dem Münchener Abkommen brachte sie um ihre Besucher aus dem tschechischen Gebiet und aus dem Ungarn zugesprochenen Teil der Slowakei, von wo zuvor eine wesentliche Zahl einheimischer Besucher in die Hohe Tatra zu kommen pflegte. Zu Beginn des Krieges durchquerte Hitlers aggressive Wehrmacht das Gebiet der Tatra auf dem Feldzug gegen das benachbarte Polen und kurz danach auch gegen die Sowjetunion. Die Hotels und Kurhäuser der Hohen Tatra waren zu einem großen Teil gezwungen, als Lazarette und Erholungsstätten im Hinterland des kriegführenden faschistischen Deutschland zu dienen. Ein Teil der Objekte war vom Militär beschlagnahmt. Trotz dieser widrigen Umstände stellte die Tatra während der gesamten Zeit der Okkupation eine Verbindungstrasse für die illegalen Kontakte zwischen polnischen und slowakischen Widerstandskämpfern dar, und nach der Ausrufung des Slowakischen Nationalaufstandes wurde sie zur Operationsbasis der sehr erfolgreichen Partisaneneinheit "Vysoké Tatry", die die wichtigsten Eisenbahn- und Straßenverbindungen am Fuße des Gebirges lahmlegte und so die Versorgung der Ostfront mit Menschen und Material vom Hinterland des Gegners aus verhinderte.

Auf ihrem Rückzug plünderten und beschädigten die Besatzer einen Großteil der Tatra-Hotels, sie zerstörten die Talstation der zum Lomnický štit führenden Seilbahn und eine Reihe von Brücken und Überführungen auf der Route Cesta slobody. Die Zentren der Tatra wurden am 28. 1. 1945 durch Soldaten der IV. Ukrainischen Front und des 1. Tschechoslowakischen Armeekorps befreit.

Seitdem schreitet die Entwicklung in der Hohen Tatra mit Riesenschritten voran. Der Landbesitz wurde verstaatlicht, und im Jahre 1949 erklärte man das gesamte Gebiet der Hohen Tatra und der Belianske Tatry zum Tatra-Nationalpark. Damit war der Schutz der Tatralandschaft selbst bei einer für das kleine Gebirge hohen Besucherzahl durch eine Vielzahl wirksamer Maßnahmen gewährleistet. Die Entwicklung des Reiseverkehrs, die es in diesem Ausmaß bisher nicht gegeben hatte, führte dazu, dass man nach 1948 nicht nur Hotels aller Kategorien errichtete, sondern auch eine große Anzahl betrieblicher Erholungsstätten, die einen neuen Typus von Freizeiteinrichtungen darstellten. Durch den Bau von Wohnsiedlungen in den wichtigsten Touristikzentren, die einer kommunalen Infrastruktur bedurften, löste man das Problem einer Stabilisierung der Arbeitskräfte, die zuvor zum großen Teil als Pendler aus den Ortschaften und Städten der Umgebung hierher zu fahren pflegten oder an ihrem Arbeitsort in notdürftigen Unterkünften wohnten. Die bereits bestehenden Straßen- und Bahnverbindungen wurden modernisiert und ausgebaut, und man errichtete parallel zu der älteren, auf den Lomnický štit führenden Seilbahn, deren Kapazität nicht ausreichte, einen neuen Kabinenlift zum See Skalnaté Pleso.

Umfangreiche bauliche Aktivitäten gab es auch während der Vorbereitung auf die Skiweltmeisterschaft in den nordischen Disziplinen, die im Jahre 1970 stattfand. Obwohl diese sich in Štrbské Pleso abspielte, war das gesamte Gebiet der Hohen Tatra betroffen: Überall errichtete man Unterkünfte und Versorgungseinrichtungen und baute Verkehrsverbindungen aus. Einige Berghütten wurden umgebaut. An den Bergseen Popradské Pleso und Velické Pleso entstanden neue Berghotels. Zu den Einrichtungen in Štrbské Pleso und Tatranská Lomnica kamen moderne Wintersportareale hinzu. Am westlichen Rand der Tatra entstand die Ortschaft Podbanské als ein neues Touristik- und Skizentrum. Die in der Sommersaison erforderliche Beherbergungskapazität wurde durch einen ausgedehnten Campingplatz, das Eurocamp, erweitert. Unterhalb von Starý Smokovec entsteht der neue Campingplatz Tatracamp, und ähnliche Einrichtungen soll es auch an allen Zufahrtstraßen zur Hohen Tatra am Waldrand geben. Sie sollen zu Auffangstationen für die individuell im Auto anreisenden Touristen werden, denn von hier aus werden öffentliche Verkehrsmittel die Touristen zu den Tatra-Zentren bringen. Der Erholungswert der Hohen Tatra wird auf diese Weise gesteigert und die Gefährdung der Landschaft durch eine Invasion des Automobilismus wesentlich vermindert.

Die jährliche Besucherzahl belief sich in der Hohen Tatra unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg auf etwa 20.000 Personen, 1956 betrug sie jedoch bereits 200.000 und drei Jahre später waren es 500.000 Menschen, die pro Jahr kamen. Wenn heute, grob gerechnet, von vier Millionen Besuchern die Rede ist, so muss man dabei bedenken, dass die große Zahl der Kurzbesucher, die nur einen Tag bleiben, jeder Art von statistischem Nachweis entgeht und somit auch in der hohen Besucherzahl nicht eingeschlossen ist. Probleme, wie sie sich aus einem so gewaltigen Andrang in diesem kleinen, empfindlichen und leicht verletzbaren Raum einer Hochgebirgslandschaft ergeben, lassen sich nicht am grünen Tisch lösen. Die Hauptsache ist jedoch, dass jeder, der die Tatra besucht, als Freund hierher kommt mit einer zivilisierten Haltung ihrer landschaftlichen Schönheit und Vielfalt gegenüber. Denn nur solche Besucher bieten eine Gewähr dafür, dass diese Reichtümer und Schönheiten auch künftigen Generationen erhalten bleiben.